Liebe Lolo
Das Wichtigste zuerst: Eigentlich solltest du deine Energie für dich selbst brauchen dürfen! Es ist wichtig, dass du dir erlaubst, an DICH zu denken!
Du erlebst eine wirklich schwere Zeit. Dein Vater ist krank, du sorgst dich um deine Geschwister. Und du hast erfahren, dass du selbst auch krank bist.
Über deine Sorgen und Ängste zu sprechen ist wichtig.
Du kannst deinem Vater sagen, was dich traurig macht, was dir Sorgen macht und was du dir wünschen würdest. So kannst du für ihn da sein. So tust du schon viel! Aber du bist nicht verantwortlich dafür, ob er dann etwas unternimmt oder nicht.
Du kannst deinem Vater, seiner Partnerin und anderen erwachsenen Familienmitgliedern auch sagen, dass du dich um das Wohl deiner jüngeren Geschwister sorgst. Du kannst sagen, dass es gute Möglichkeiten gibt, die Kinder zu unterstützen (z.B. www.elternundsucht.ch).
Deine Familienmitglieder reagieren abwehrend, wenn du mit ihnen über deinen Vater sprichst. Das ist für dich nicht leicht. Gibt es FreundInnen, eine Gotte (Patentante)… - Menschen ausserhalb der Familie, mit denen du über das sprechen kannst, was dich belastet? Denk daran: Auch Beratungsstellen sind für dich da! Es gibt an vielen Orten Fachpersonen, die dir zur Seite stehen: Hier findest du Adressen.
Du bis 20 Jahre jung. Du brauchst Zeit und Energie für dich! Du bist dabei, dein Leben zu erkunden und Erfahrungen zu sammeln. Du hast eine Krankheit, für die du auch Energie brauchst! Erlaube dir, vor allem auch für dich da zu sein. Wo findest du Dinge, die dir Freude machen? Wo gibt es Orte/Möglichkeiten, wo du ganz für dich selbst da sein kannst?
Melde dich bitte unbedingt wieder, wenn du berichten magst!