Hei!
Ich bin Kämpferin und erlebe gerade ähnliches. Meine Mutter trinkt auch viel zu viel, mein Vater nicht. Ihm ist es aber egal, was meine Mutter macht. Ich habe ihn schon mehrmals darauf hingewiesen, dass es mich stört und mich in meinem Alltag mit der Schule sehr belastet. Doch ihm war das egal. Er hat nichts gemacht. Dann habe ich es einige Zeit gelassen, merke aber nun, dass ich es mit dem ganzen Druck nicht mehr aushalte. Ich habe mich bei der Schulpsychologin gemeldet, um mit ihr zu Reden und Hilfe zu bekommen. Sie hat mir nun folgendes geraten:
1. Ich soll nochmals mit meinem Vater reden
2. Ich soll das Thema auch bei meiner Mutter ansprechen.
3. Ich soll mal schauen, dass meine Mutter einen Entzug machen kann.
Ich fühle mich auch schuldig. Du bist also nicht allein!
Ich weiss nicht genau, wie es ist, die eigene Mutter in einen Entzug zu schicken. Ich will das nicht, das sie aus ihrem Alltag gerissen wird und es für meinen Bruder und mich schwierig wird. Aber ich fühle mich auch schuldig, da meine Mutter trinkt und ich es weiss, aber trotzdem nichts mache.
Ich glaube, du hast bereits einen sehr wichtigen Schritt getan: Du hast dich getraut, in diesem Forum zu schreiben. Du kannst dir sicher sein, dass du hier mit deiner Situation und deinen Gefühlen nicht alleine bist!
Ich glaube, nein ich rate es dir dringenst an, mit einer Fachperson darüber zu sprechen. Das kann irgendjemand sein. Vielleicht hast du in der Schule eine Sozialarbeiterin oder so etwas ähnliches. Vielleicht aber auch dein Lieblingslehrer oder jemand bei der Kirche. Deine Patin oder sonst eine Person, die dir wichtig ist und der du vertrauen kannst. Sprich mit dieser Person über deine Gefühle und was du vielleicht dagegen und gegen deine Schuldgefühle machen kannst.
Was deine Mutter aber zu dir sagt, stimmt aber wirklich nicht. Glaub auf keinen Fall, dass du Schuld daran bist, dass sie trinkt! Es ist allein ihre Entscheidung und ihre Verantwortung! Sie ist erwachsen, sie weiss, dass es schädlich ist und macht es trotzdem.
Versuch dich trotz deiner schwierigen Situation auf dich selbst zu konzentrieren. Überleg dir, was DIR Spass macht. Vielleicht ist es eine Sportart, Musik oder etwas anderes. Vielleicht kannst du dich ja dort mehr einbringen und dich von deiner Situation ein bisschen "ablenken". Such dir etwas, mit dem du dich beschäftigen kannst und dir vielleicht auch einige Schuldgefühle nehmen kann.
Ich wünsche dir trotz deiner schwierigen Situation alles Gute und hoffe, du kannst mit dem oben etwas anfangen...
LG Kämpferin